Project Duration: März 2022 – July 2022 • Created in: Fachhochschule Potsdam • Tools: Miro, Pen&Papper und InDesign
Individuell & Optimiert
Das Streben nach Glück – Bedürfnisorientiertes Arbeiten
Mittlerweile ist klar, dass eine Obstschale allein nicht ausreicht, um die vielfältigen Bedürfnisse von Mitarbeitenden zu erfüllen. Maßnahmen wie hybride Arbeitsmodelle – etwa bei Google –, das innovative Gehaltssystem von Einhorn oder das Design-Studio Lichtenecker, das sein gesamtes Büro an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst hat, zeigen Wege auf, wie das Wohlbefinden im Arbeitsumfeld gefördert werden kann. Doch wie könnte meine zukünftige Designarbeit aussehen, wenn sie sich konsequent an den Bedürfnissen der Menschen orientiert? Was wäre, wenn wir tatsächlich bedürfnisorientiert arbeiten würden?
Research & Ideation
Im Gegensatz zu vielen meiner Kommilitonen konnte ich vor meinem Studium bereits in verschiedenen Unternehmen unterschiedlicher Größen und mit vielfältigen Arbeitsmodellen Erfahrungen sammeln. Ob im Agenturleben, im Homeoffice, im Großraumbüro oder in Kleinbetrieben – all diese Einblicke vermittelten mir wertvolle Kenntnisse, die vielen meiner Mitstudierenden noch bevorstehen. Da viele direkt nach der Schule ins Studium starten, fehlt es oft an praktischer Erfahrung mit realen Kunden. Bis zur Bachelor-Arbeit bleibt für viele unklar, wohin der berufliche Weg führen soll. Aus diesem Grund habe ich meinen eher unkonventionellen Werdegang zusammengefasst und mit aktuellen Informationen zu Themen wie Mindestlohn, Arbeitsschutz und Bewerbungstipps ergänzt, um dieses Wissen an meine Kommilitonen weiterzugeben. (Da dieser Text sehr persönlich geschrieben ist, habe ich den Text unkenntlich gemacht)
Neben meiner persönlichen Geschichte recherchierte ich intensiv zu etablierten Arbeitsmodellen, Methoden der Konfliktlösung und verschiedenen Klassifikationen von Bedürfnissen. Dabei stieß ich auf Abraham Maslows sogenannte Bedürfnispyramide, die sich in psychologische, ich-bezogene, soziale und Mischbedürfnisse unterteilt. Obwohl Maslows Modell eine erste, leicht verständliche Orientierung bietet, basiert es auf seiner subjektiven Wahrnehmung, ist empirisch wenig untermauert und bezieht sich ausschließlich auf den westlichen Kulturkreis, wobei Frauen kaum berücksichtigt werden. Dennoch eignete sich diese Struktur gut als Ausgangspunkt für meine eigene Darstellung.
Um nicht allein auf meine eigenen Erfahrungen und Einschätzungen beschränkt zu bleiben, startete ich eine Umfrage unter meinen Kommilitonen, Dozenten und Freunden aus der Designbranche. Ich fragte sie, wie sie ihren Designalltag gestalten, welche Aspekte ihnen im Design wichtig sind und welche Bedürfnisse sie bei der Arbeit haben. Die Ergebnisse dieser Umfrage flossen in ein 16-seitiges Heft ein, das ich mit einer Fünf-Stich-Fadenheftung band. Darin präsentierte ich eine Kombination aus meinen beruflichen Erfahrungen, meiner Recherche und den Umfrageergebnissen.
Finale Ergebnisse
Meine persönliche Interpretation verarbeitete ich in Plakaten mir drei Versionen. Durch das kategorisieren der gelisteten Bedürfnisse, entstand ein Muster, welches ich in einem Hexagon-Raster anordnete. Durch den Einsatz von Farben visuell unterstrich ich die einzelnen Sektionen (psychologische, ich-bezogene, soziale und Mischbedürfnisse) Eins dieser A1-Plakate wurde Teil unserer jährlichen studentischen Werksausstellung im Jahr 2022.
Reflexion
Die Reflexion über meinen bisherigen Weg als Designerin hat mir deutlich gemacht, welche Werte und Prinzipien ich in meiner Arbeit vertreten möchte und welche Bedürfnisse für mich wirklich zählen. Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme – Entwicklung ist ein stetiger Prozess. Diese Erkenntnis gibt mir Orientierung und schafft eine klare Grundlage für meine zukünftigen Entscheidungen. Ich weiß nun besser, welche Projekte mich wirklich erfüllen, mit wem ich zusammenarbeiten möchte und auf welche Art ich meine Fähigkeiten einsetzen kann, um einen Mehrwert zu schaffen. Dabei bleibe ich offen für Veränderung, denn Wachstum und neue Perspektiven gehören zum kreativen Prozess dazu.